Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB)
Am 26. September 2024 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt und damit den Zinssatz auf 1 % reduziert. Dies ist bereits die dritte Zinssenkung in diesem Jahr. Die Entscheidung steht im Zusammenhang mit einer stabilen Inflationsrate von 1,1 % im August, die sich im Zielbereich der SNB von 0 bis 2 % bewegt. Ziel dieser expansiven Geldpolitik ist es, den Schweizer Franken zu schwächen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Exportwirtschaft zu unterstützen, die durch den starken Franken und wirtschaftliche Schwäche in den Hauptmärkten, wie Deutschland und China, unter Druck steht.
Für Unternehmen und Privatpersonen bedeutet diese Senkung eine Chance auf niedrigere Kredit- und Hypothekarzinsen. Besonders der Immobiliensektor profitiert von den verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten, da Investitionen in Immobilien durch günstigere Kredite attraktiver werden. Jedoch könnten steigende Preise für Immobilien in nachgefragten Regionen eine Folge sein.
Diese Zinssenkung signalisiert, dass die SNB weiterhin eine flexible und wachstumsfördernde Politik verfolgt, um die Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu sichern.
Allgemeine Informationen zum Leitzins
Der Leitzins ist der Zinssatz, den Zentralbanken wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) verwenden, um den Preis festzulegen, zu dem Geschäftsbanken sich bei der Zentralbank Geld leihen können. Er beeinflusst die allgemeinen Zinssätze in der Volkswirtschaft und spielt eine zentrale Rolle in der Geldpolitik, da er bestimmt, wie teuer oder günstig Kredite für Unternehmen und Verbraucher sind.
Warum schwankt der Leitzins?
Der Leitzins wird von Zentralbanken angepasst, um auf wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren. Es gibt mehrere Gründe, warum er schwankt:
- Inflation: Zentralbanken erhöhen den Leitzins, um die Inflation zu bekämpfen. Wenn die Preise zu schnell steigen, wird durch höhere Zinsen das Geld teurer, was die Nachfrage nach Krediten senkt und somit die Inflation dämpft. Umgekehrt senken Zentralbanken den Leitzins bei niedriger Inflation, um die Wirtschaft anzukurbeln, indem sie Kredite billiger machen.
- Wirtschaftswachstum: Um die Wirtschaft zu stabilisieren, passen Zentralbanken den Leitzins an. In Phasen schwachen Wachstums oder einer Rezession wird der Leitzins gesenkt, um Investitionen zu fördern. Bei starkem Wachstum könnte der Leitzins angehoben werden, um eine Überhitzung der Wirtschaft und übermässige Inflation zu verhindern.
- Währungskurs: Zentralbanken steuern durch den Leitzins auch den Aussenwert ihrer Währung. Ein hoher Leitzins kann den Wert einer Währung stärken, da internationale Investoren höhere Zinsen anstreben. Ein niedriger Leitzins kann den Wert der Währung schwächen, was die Exporte fördert, da die Waren im Ausland günstiger werden.
- Arbeitslosigkeit: Ein niedriger Leitzins soll die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern, da Unternehmen günstige Kredite erhalten und investieren können. Bei hoher Beschäftigung könnte der Leitzins angehoben werden, um eine zu schnelle Nachfrageausweitung und damit Inflation zu verhindern.
Der Leitzins schwankt, weil Zentralbanken damit auf verschiedene wirtschaftliche Indikatoren wie Inflation, Wachstum, Beschäftigung und Währungsschwankungen reagieren. Er ist ein wesentliches Instrument, um die wirtschaftliche Stabilität zu fördern und langfristiges Wachstum zu sichern.